Filialbanken oder Fintech? Der Wettbewerb um den Kunden nimmt Fahrt auf.
Das Kundenverhalten verändert sich auch im Wertpapiergeschäft und das spüren auch die regionalen Genossenschaftsbanken und Sparkassen. Direktbanken und Neobanken werden längst nich mehr nur als Nischenlösungen für Digital-Natives gesehen. Im Gegenteil, immer mehr traditionelle Kunden entdecken die Einfachheit und Zugänglichkeit dieser Anbieter für sich. Für die etablierten Filialbanken ist klar: Wer Kunden dauerhaft binden will, muss auch im Wertpapiergeschäft überzeugen.
Wertpapiergeschäft: Wachstumsmarkt mit Potenzial
Ein Blick auf die Vermögensstruktur in Deutschland zeigt: Das Wertpapiergeschäft ist längst kein Randthema mehr. Fast 23% des Geldvermögens der Deutschen sind aktuell in Aktien und Investmentfonds investiert (Deutsche Bundesbank, 2024; DZ BANK) – Tendenz weiter steigend. Dennoch bleibt ein riesiges Potenzial ungenutzt: Drei von vier Deutschen verfügt über keinerlei Geldanlagen in Aktien, Fonds oder ETF’s.
Das eröffnet weiterhin Chancen. Denn der Markt wächst kontinuierlich: Seit 2016 legen die Wertpapierdepots im Durchschnitt mehl als 5 % pro Jahr zu (Deutsche Bundesbank, 2025). Wer heute mit einem attraktiven Depotmodell präsent ist, positioniert sich nicht nur als moderner Finanzpartner – sondern schafft sich eine stabile Ertragsquelle mit Perspektive.
Was Kunden wirklich wollen
In der Beratung zum Vermögensaufbau stellt sich häufig die Frage: Was ist Anlegern wirklich wichtig?
Die Antwort ist klar: Sicherheit, Verfügbarkeit und Rendite stehen ganz oben auf der Prioritätenliste. Die Kosten einer Anlageentscheidung rangieren erst an vierter Stelle. (Commerzbank, 2024, S. 12) Für Banken bedeutet das: Wer Vertrauen schafft, verständlich informiert und transparente Angebote bereitstellt, wird als kompetenter Begleiter wahrgenommen – selbst dann, wenn Gebühren erhoben werden.
Fonds statt Einzelaktie: Der neue Standard
Ein weiterer Trend prägt die Entwicklung im Depotgeschäft: Anleger investieren zunehmend indirekt über Fonds und meiden die direkte Auswahl einzelner Aktien. Über 85 % der bestehenden Wertpapierdepots enthalten Fonds oder ETFs (Deutsches Aktieninstitut, 2025, S. 8) – ein klarer Beleg dafür, dass diese Anlageformen das Rückgrat des modernen Aktiensparens bilden. Zudem erfreuen sich Wertpapiere und Sparpläne wachsender Beliebtheit – insbesondere als Baustein für langfristige Vorsorgekonzepte.
Jetzt ist die Zeit für kluge Depotstrategien
Regionale Banken stehen vor der Chance, ihr Wertpapiergeschäft gezielt auszubauen – als stabile Ertragsquelle und wirkungsvoller Kanal zur Kundenbindung. Depotmodelle entwickeln sich dabei zunehmend zu einem Leuchtturmprodukt: sichtbare, profilbildende Angebote, die die Zukunftfähigkeit einer Bank unterstreichen. Gerade Filialbanken, die Nähe, Vertrauen und Beratungskompetenz überzeugend kombinieren, können mit moderne und zeitgerechte Depotlösungen ihre Stärken ausspielen. Mit durchdachten Depotmodellen, digitalem Zugang und persönlicher Beratung können Genossenschaftsbanken und Sparkassen nicht nur im Wettbewerb mit Neobanken bestehen, sondern echten Mehrwert für ihre Kundinnen und Kunden schaffen. Das Wertpapiergeschäft ist längst kein Nice-to-have mehr – es ist ein Wachstumsfeld mit strategischer Bedeutung.
Sind Sie bereits dabei, Ihr Wertpapiergeschäft strategisch auszubauen oder möchten Sie neue Impulse zur Weiterentwicklung Ihrer Depotmodelle erhalten?
Gerne stehe ich Ihnen für einen persönlichen Austausch zur Verfügung, um gemeinsam Chancen im Wertpapiergeschäft zu identifizieren und maßgeschneiderte Depotmodelle für Ihre Genossenschaftsbank oder Sparkasse zu entwickeln. Lassen Sie uns das Zukunftspotenzial des Wertpapiersparens gemeinsam heben – kundenzentriert, wachstumsorientiert und praxisnah.
Herzliche Grüße
Prof. Dr. Argjent Demiri
Quellen:
Deutsche Bundesbank (2025): Wertpapierbestände. Zahl der Kundendepots/Alle meldepflichtigen Institute/Alle Sektoren
Deutsche Bundesbank (2024): Vermögensverteilung der privaten Haushalte, in: Monatsbericht April 2024, 76. Jahrgang, Nr. 4, S. 20-52
DZ Bank (2025): Private Haushalte Deutschland: Doppel-Booster für den Geldvermögensaufbau 2024, in: https://dzresearchblog.dzbank.de/content/dzresearch/de/2025/01/02/private-haushalte-deutschland–doppel-booster-fuer-den-geldvermoe.html
Commerzbank (2024): Ergebnisbericht Anlagestudie 2024, in: Anlagestudie 2024 – Konzern-Webseite
Deutsches Aktieninstitut (2025): Zeit für politische Impulse!, S. 8, in: dai.de/detail/aktionaerszahlen-2024-zeit-fuer-politische-impulse-1